Wie viele Tyrannosaurier streiften einst umher?

Foto: © Science Photo Library / ROGER HARRIS
(Text: Tim Kavelage)
Tyrannosaurus Rex maß gut zwölf Meter vom Kopf bis zur Schwanzspitze, brachte bis zu acht Tonnen auf die Waage und zerfleischte seine Beute mit 60 rund 20 Zentimeter langen Zähnen. Am Ende der Kreidezeit verschwand er zusammen mit drei Viertel aller damals lebenden Tierarten von der Oberfläche unseres Planeten. Vermutlich nachdem ein riesiger Asteroid auf der mexikanischen Halbinsel Yucatán eingeschlagen war.
Heute kann man weltweit rund 30 gut erhaltene Skelette von T. Rex in Museen bestaunen. Insgesamt wurden bislang weniger als 100 Individuen gefunden, von vielen nur ein einziger Knochen. Wie wahrscheinlich aber ist, dass Paläontologen bei einer Grabung irgendwo in der Wüste auf T. Rex stoßen?
Wo Paläontologen heute bei Grabungen auf einen auf T. Rex stoßen könnten
Um diese Frage zu beantworten, haben US-Wissenschaftler berechnet, wie viele der Räuber in der Kreidezeit lebten. Dafür berücksichtigten sie unter anderem die Geschlechtsreife und Lebenserwartung, das Körpergewicht und die Größe des Territoriums der fleischfressenden Dinosaurier. Die Forscher schätzen, dass die globale Population rund 20 000 Tiere zählte, betonen aber zugleich, dass die Zahl mit einer großen Unsicherheit behaftet ist.
Schenkt man ihr jedoch Glauben, könnten innerhalb der rund 2,5 Millionen Jahre, während derer die Riesenechse die Erde unsicher machte, insgesamt etwa 2,5 Milliarden T. Rex gelebt haben. Die Wahrscheinlichkeit, einen von ihnen mehr als 66 Millionen Jahre später auszubuddeln, liegt den Wissenschaftlern zufolge irgendwo zwischen eins zu 80 Millionen und eins zu 16 000 - je nachdem, wo man sucht.
Ein besonders vielversprechendes Gebiet für T.-Rex-Funde sind Sedimentablagerungen im Nordwesten der USA, genannt Hell-Creek-Formation.
Der Artikel ist in der Ausgabe 9/2021 von P.M. Fragen & Antworten erschienen.