Wer hat den Buggy erfunden?

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Foto (C): Jonathan Hordle/Shutterstock
Ein britischer Flugzeug-Konstrukteur will seiner Tochter das Leben leichter machen – und entwickelt einen Bestseller.

Die Tochter des britischen Flugzeugkonstrukteurs Owen Maclaren war genervt. Sie lebte mit ihrer Familie in der russischen Hauptstadt Moskau. Immer, wenn sie mit ihrem kleinen Kind dessen Großvater in England besuchen wollte, mühte sie sich im Flieger mit ihrem Reisegepäck ab. Zu sperrig, zu unhandlich waren die gängigen Kinderwagenmodelle.

Der findige Großvater tüftelte eine Lösung aus: Er entwickelte einen faltbaren Kinderwagen, um seiner Tochter und seiner Enkelin das Reisen mit dem Flugzeug zu erleichtern. Mit den Methoden und Materialien der Fliegerei kannte sich Owen Maclaren ja aus. Er hatte unter anderem am Fahrwerk der Spitfire mitgearbeitet. Den Kinderwagen konstruierte er aus einem leichten Aluminiumgestänge, das sich wie ein Regenschirm zusammenklappen lässt. Auch die Sitzfläche aus Stoff und die kleinen Räder tragen zur Handlichkeit und dem geringen Gewicht des Gefährts bei.

Der Designklassiker schafft es bis ins Museum of Modern Art in New York

1965 meldet der 59-jährige Maclaren ein Patent auf seine Erfindung, den Baby-Buggy, an. Und er gründet eine Firma in der Nähe von Northampton. Zwei Jahre später geht der neuartige Kinderwagen in Serienproduktion – ein Designklassiker, der es bis in eine Ausstellung des Museum of Modern Art in New York schaffen sollte.

Maclaren stirbt 1978, aber die Kinderwagen mit seinem Namen werden bis heute produziert. Mit dem gleich klingenden britischen Sportwagenhersteller namens McLaren (ohne »a« in der ersten Silbe allerdings) hat der Hersteller der Buggys übrigens nichts zu tun. 

(Autor: Kathrin Fromm)

Der Artikel ist in der Ausgabe 02/2021 von P.M. Fragen&Antworten erschienen.

Sarah studierte Modejournalismus und Medienkommunikation in München und Berlin. Auf ihrem Weg zum Schreiben machte sie Halt bei Film und Fernsehen und im Marketing. Ihre Interessen liegen vor allem im Tierschutz, dem Feminismus und in der Kunst – und natürlich im Entdecken von spannenden Geschichten.