Warum erscheinen Titel auf dem Buchrücken manchmal falsch herum?

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Foto (C): Pexels
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Kennen Sie das? Ein Buch liegt auf dem Tisch vor ihnen, mit dem Titel nach oben. Aber der Name des Buches auf dem Buchrücken liegt nun verkehrt herum, kopfüber sozusagen. Woran liegt das?

Es gibt zwei Typen von Bücherfreunden, sagen Experten: Manche sind »Ins-Regal-Steller«, und andere sind »Stapler«. Bei der Frage, wie ein Buchrücken beschriftet wird, müssen Verlage entscheiden, wem von beiden sie entgegenkommen wollen. Buchgestalter im deutschsprachigen Raum haben offenbar mehrheitlich den Regalsteller im Sinn: Hierzulande sind die Buchrücken meist beim stehenden Buch von unten nach oben zu entziffern. »Um solche Titel im Regal lesen zu können, muss man den Kopf leicht nach links neigen, und das fällt den meisten Menschen einfach leichter als eine Neigung nach rechts«, erklärt Marion Kohler, Programmleiterin Literatur beim Penguin Verlag.

Bei Bildbänden machen wir es wie die Amerikaner

Der Nachteil: Liegt solch ein Buch mit dem Titel nach oben auf dem Tisch, dann steht der Schriftzug auf dem Buchrücken auf dem Kopf, ist also verkehrt herum zu lesen. Im angelsächsischen Raum will man es offenbar eher dem Stapler leicht machen: Dort beschriftet man die Buchrücken meistens von oben nach unten. Im Stehen vor dem Regal muss man den Kopf dann zwar leicht nach rechts beugen, aber beim liegenden Buch ist die Schrift dann richtig herum zu lesen. Für großformatige Bildbände, die ohnehin meist liegend aufbewahrt werden, übernehmen auch deutsche Verlage meistens diese Variante.

(Text: Jens Schröder)

Sarah studierte Modejournalismus und Medienkommunikation in München und Berlin. Auf ihrem Weg zum Schreiben machte sie Halt bei Film und Fernsehen und im Marketing. Ihre Interessen liegen vor allem im Tierschutz, dem Feminismus und in der Kunst – und natürlich im Entdecken von spannenden Geschichten.