Warum ist überall die 13 die Unglückszahl, in Italien aber die 17?

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Foto (C): Pixabay
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Der Freitag der 13. gilt im Volksglauben als ein Tag, an dem besonders viele Unglücke passieren können. Und überhaupt ist die 13 fast überall eine Unglückszahl, nur in Italien nicht, da bringt die 17 Unglück. Woher kommt der Unterschied?

Die meisten italienischen Hotels haben keine Zimmernummer 17, in Hochhäusern gibt es keine 17. Etage, bei der Fluggesellschaft Alitalia keine 17. Sitzreihe. Der französische Autohersteller Renault benannte sein Modell »R17« für den italienischen Markt in »R177« um. Alles, was wir bei uns mit der 13 erleben, passiert in Italien mit der 17. Die Ursprünge dafür liegen über 2000 Jahre zurück, denn schon die alten Römer fürchteten die 17. Das hatte mit ihrer Schreibweise für die Zahl – XVII – zu tun. Bei einer Umstellung der Buchstaben ergibt sich »VIXI«. Das bedeutet »Ich habe gelebt« (also: »Ich bin tot«). Doch nicht nur dieses Anagramm ist für den schlechten Ruf der 17 verantwortlich: Eine der drei Legionen, die im Teutoburger Wald von Arminius vernichtend geschlagen wurden, war die 17. Legion.

Die irrationale Furcht vor einem Freitag dem 13. wird auch als Paraskavedekatriaphobie bezeichnet.

Statt Freitag, dem 13. ist in Italien Freitag, der 17. der Unglückstag, aber auch Dienstag, der 17. »Nè di Venere, nè di Marte, nè si sposa, nè si parte«, heißt es: Eine Reise darf also weder an einem Freitag noch an einem Dienstag beginnen oder enden, und auch geheiratet wird an beiden Tagen nicht. Der Freitag bringt generell Unglück, weil Jesus an einem Freitag gekreuzigt wurde. Und Dienstag heißt »martedì« und ist im Italienischen und anderen romanischen Sprachen nach dem Kriegsgott Mars benannt – das gilt als schlechtes Omen. Das Schicksal der 13 als Unglückszahl bei uns hat ebenfalls historische Gründe: Wir empfinden sie, wie viele andere Primzahlen auch, als unvollkommen – knapp an der Perfektion der 12 vorbei. Und im Neuen Testament wird Jesus beim Abendmahl von Judas verraten, dem 13. Gast.

(Text: Stefan Maiwald)

Dieser Artikel ist in P.M. Fragen & Antworten erschienen.

Sarah studierte Modejournalismus und Medienkommunikation in München und Berlin. Auf ihrem Weg zum Schreiben machte sie Halt bei Film und Fernsehen und im Marketing. Ihre Interessen liegen vor allem im Tierschutz, dem Feminismus und in der Kunst – und natürlich im Entdecken von spannenden Geschichten.