Was passiert bei der Operation Christmas Drop?

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Ein Soldat kontrolliert den Abwurf von Kisten mit Geschenken über dem Kapingamarangi-Atoll in Mikronesien Foto: © imago images/ZUMA Wire
Auf den Inseln von Mikronesien fliegen einmal im Jahr Kisten voller Geschenke vom Himmel. Hinter der Aktion steckt weder das Christkind noch der Weihnachtsmann

(Text: Kathrin Fromm)

Einmal im Jahr geschieht auf den Inseln von Mikronesien ein kleines Weihnachtswunder: Dann fliegen Kisten voller Geschenke an Fallschirmen vom Himmel. Hinter der Aktion stecken aber weder das Christkind noch der Weihnachtsmann, sondern amerikanische Militärangehörige. 

Seit 1952 werfen Soldatinnen und Soldaten der Air Force, die in Guam stationiert sind, im Dezember Geschenke ab. Damals soll die Besatzung einer Boeing in der Vorweihnachtszeit auf dem Kapingamarangi-Atoll Menschen gesehen haben, die ihr zuwinkten. Spontan befestigte die Crew Bündel mit Vorräten an Fallschirmen und warf sie ab. »Operation Christmas Drop« nennt sich diese Tradition seitdem und gilt als die am längsten bestehende Hilfsaktion der US-Luftwaffe. 

Operation Christmas Drop: Das Rufzeichen des Flugzeugs lautet »Santa 23«

Mittlerweile arbeiten amerikanische und japanische Stützpunkte bei der Aktion zusammen. Die Soldatinnen und Soldaten bringen lebenswichtige Güter wie Nahrung, Medikamente, Fischernetze und Schulmaterial, aber auch Spielzeug für Kinder auf mehr als 50 abgeschiedene Inseln im Pazifik. Das Rufzeichen des Flugzeugs lautet dann immer »Santa 23«. 

Netflix verfilmte vor zwei Jahren die »Operation Christmas Drop« in einer romantischen Weihnachtskomödie mit dem deutschen Titel »Alles Gute kommt von oben«. Das sehen in diesem Fall vermutlich auch die Beschenkten auf den Inseln so.

Der Artikel ist in P.M. Schneller Schlau erschienen.