Was ist die Schaufensterkrankheit?

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Foto: © E+/Getty Images
Die sogenannte Schaufensterkrankheit wird oft erst spät diagnostiziert – das steckt dahinter

(Text: Sven Stillich)

Sie laufen einige Schritte, dann müssen sie stehen bleiben, denn die Schmerzen sind zu stark. Menschen, die unter der Schaufensterkrankheit leiden, haben eine Durchblutungsstörung in den Beinen, die sie durch Krämpfe in den Waden zu häufigem Stehenbleiben zwingt. Daher der Name: Die Erkrankten können wegen ihrer Beschwerden nur »von Schaufenster zu Schaufenster« laufen (oder sie erwecken den Anschein, als würden sie die Auslagen betrachten, um ihre Krankheit zu verbergen).

Bei der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (pAVK) verkalken die Arterien im schlimmsten Fall so stark, dass sie sich ganz verschließen. Und da im Verlauf auch andere Gefäße betroffen sind, ist mit einer schweren Schaufensterkrankheit nicht zu spaßen: 75 Prozent aller Erkrankten erleiden einen lebensgefährlichen Herzinfarkt. Das Problem: Sie wird oft erst spät diagnostiziert – manchmal erst, wenn die Schmerzen bereits auftreten, wenn die Beine ruhen, etwa nachts im Bett. Es empfiehlt sich also, bei Verdacht früh zum einer Ärztin oder einem Arzt zu gehen. Fachleute können dann zum Beispiel eine spezielle Blutdruckkontrolle durchführen und nicht nur am Arm, sondern auch an den Fußgelenken messen. Aus den beiden Werten lässt sich der Knöchel-Arm-Index ermitteln, der Hinweise auf die Verschlusskrankheit gibt. Auch Ultraschall und Röntgen können bei der Diagnose helfen.

Der Artikel ist in der Ausgabe 11/2021 von P.M. Fragen & Antworten erschienen.

Sarah studierte Modejournalismus und Medienkommunikation in München und Berlin. Auf ihrem Weg zum Schreiben machte sie Halt bei Film und Fernsehen und im Marketing. Ihre Interessen liegen vor allem im Tierschutz, dem Feminismus und in der Kunst – und natürlich im Entdecken von spannenden Geschichten.