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Waschmaschine reinigen: Keime tummeln sich in der Trommel

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Foto ©: Monkey Business - stock.adobe.com
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Weil sich in der Spülkammer oft Keime ansiedeln, sollte man die Schublade nach dem Waschgang offen stehen lassen. Wo tummeln sich noch die Keime und was kann man dagegen tun?
Sarah studierte Modejournalismus und Medienkommunikation in München und Berlin. Auf ihrem Weg zum Schreiben machte sie Halt bei Film und Fernsehen und im Marketing. Ihre Interessen liegen vor allem im Tierschutz, dem Feminismus und in der Kunst – und natürlich im Entdecken von spannenden Geschichten.

Waschmaschinen sind eigentlich dazu da, unsere Kleidung, Handtücher und Bettbezüge zu reinigen. Dabei können sie selbst mit der Zeit immer mehr Keime ansammeln, wenn man sie nicht penibel sauber hält. Forschende der Hochschule Furtwangen haben private Haushaltswaschmaschinen getestet und untersucht, welche Bakterien sich einnisten und wo sie es tun. Sie wiesen 229 verschiedene Arten von Keimen nach. Von den jeweils zehn häufigsten Arten jeder Probemaschine waren zwischen drei und sechs potenziell krank machend. Die Waschmaschine zu reinigen ist also in regelmäßigen Abständen absolut notwendig. 

Bakterienparadies Einspülkammer: Waschmaschine reinigen ist ein Muss

Die höchste Vielfalt zeigte die Einspülkammer – das ist bei den meisten Geräten eine Schublade, wo Waschmittel und gegebenenfalls Weichspüler eingefüllt werden. Doch das für seinen schlechten Geruch bekannte Bakterium Moraxella osloensis sammelte sich vor allem im Bullauge. Dieses Bakterium sei »hart im Nehmen« und halte die stark wechselnden Umweltbedingungen in der Bullaugendichtung anscheinend bestens aus, sagt Studienleiter Markus Egert. In 9 von 13 Waschmaschinen-Bullaugen wurde es gefunden. Paradox: Während heiße Waschgänge für die Wäschehygiene am besten sind, fördern sie anscheinend die Keimvielfalt in der Spülkammer. Warum, sollen weitere Studien noch zeigen.

Die Keime können lebensgefährlich sein

Derweil fand eine andere Studie der Universität Bonn, dass auch antibiotikaresistente Keime wie Klebsiella oxytoca von Waschmaschinen übertragen werden können. Diese Art fand sich ebenfalls in der Einspülkammer sowie an den Türdichtungen. Brisant daran: Der untersuchte Fall ereignete sich in einem Kinderkrankenhaus, das mit einer handelsüblichen Waschmaschine arbeitete. Für Babys und alte Menschen können solche Keime lebensgefährlich sein. Eine Reinigung der Waschmaschine sollte also alle vier bis acht Wochen vorgenommen werden, spätestens aber, wenn die Wäsche nach dem Waschen unangenehm riecht. 

Tipps gegen Keime in der Waschmaschine

  • Dichtungen nach jedem Waschgang abtrocknen und alle zwei Wochen reinigen
  • Die Tür und auch die Waschmittelschublade zum Trocknen offen stehen lassen
  • Jede fünfte Wäsche, aber mindestens alle zwei Wochen, sollte ein 60-Grad-Waschgang mit einem bleichmittelhaltigen Vollwaschmittel erfolgen
  • Manche Wäschestücke sollten aus Hygienegründen immer bei 60 Grad gewaschen werden: zum Beispiel Unterwäsche, Bettwäsche, Spüllappen, Handtücher
  • Regelmäßig das Flusensieb (meist eine Klappe unten am Gerät) von Flusen befreien und das Restwasser ablassen

Diese Hausmittel helfen bei der Reinigung der Waschmaschine: 

  • Natron: 50 Gramm Natron in das Waschmittelfach geben und die Maschine bei 60 Grad laufen lassen
  • Zitronensäure: 8 Esslöffel Zitronensäure in die leere Trommel geben und die Maschine bei höchster Temperatur laufen lassen – entkalkt wird die Maschine gleich mit
  • Geschirrspültabs: Einen Geschirrspültab in die leere Trommel legen und bei 60 Grad starten – auch hier wird die Maschine entkalkt. 
  • Backpulver: Der beste Ersatz für Natron! 2 Tüten davon mit Wasser mischen, die Paste in das Waschmittelfach füllen und bei hoher Temperatur starten lassen

Essig eignet sich eher nicht für die Reinigung der Maschine, da die starke Formulierung die Dichtungsringe und Schläuche angreift.

Eine saubere Waschmaschine verbirgt weniger Keime

Einige Tipps helfen jedoch auch, die Waschmaschine sauber zu halten und umständliches Reinigen vorzubeugen. Ab und zu sollte jedoch trotzdem eine Grundreinigung stattfinden:

  • Tür und Waschmittelfach nach der Wäsche einen Spalt offen lassen, damit das Wasser verdunsten kann
  • Weniger Waschmittel und Weichspüler verwenden – meist wird zu viel benutzt und so entstehen Ablagerungen
  • Handtücher, Bettwäsche, Unterwäsche, Sportklamotten und Putzsachen immer bei 60 Grad waschen 
  • Regelmäßig 1 bis 2 Esslöffel Soda in die Wäsche dazugeben. Es reinigt die Wäsche und die Maschine.