Servus P.M.
Wöchentlich bei
Natur

Ungeziefer kennt jeder – aber gibt es auch Geziefer?

17. Sept.
Foto (C): PlainpictureDepol

Foto (C): PlainpictureDepol

Als Ungeziefer bezeichnet man kleinere Tiere, die unerwünscht sind. Oft haben sie keinen guten Ruf und gelten als Schädlinge und Krankheitsüberträger. Aber gibt es eigentlich auch Geziefer?

Wenn unliebsame Tierchen dort auftauchen, wo sie nicht hingehören, spricht man oft von Ungeziefer. Silberfische sind typische Vertreter, Asseln, Ameisen oder Kakerlaken. Die Vorsilbe »Un-« vor Geziefer brandmarkt sie eindeutig als unerwünscht. Zugleich lässt sie aber auch vermuten, dass es im Gegenzug (erwünschtes) Geziefer gibt.

Das Wort Geziefer verschwand aus dem Sprachgebrauch

Die Schlussfolgerung ist berechtigt – auch wenn heute keiner mehr den Begriff benutzt. Im Althochdeutschen war der Ausdruck Geziefer durchaus üblich. Mit ihm wurden all jene Tiere bezeichnet, die sich als Opfergaben eigneten, vor allem Schafe und Ziegen, aber auch Kühe, Schweine, Pferde und Hühner. Ungeziefer waren all die vielen anderen Tiere.

Die Zeit der Tieropfer ist hierzulande vorbei. Mit ihr verschwand auch das Wort Geziefer aus dem Sprachgebrauch. Die Bezeichnung Ungeziefer blieb hingegen bestehen. Nur Bedeutung und Wertung haben sich inzwischen geändert.

(Text: Johannes Landmann)

Der Text ist in P.M. Fragen & Antworten Ausgabe 09/2020 erschienen.

Poster, Advertisement, Universe
P.M. Magazin

Spannende Berichte aus Forschung und Technik von heute und morgen.

Jetzt bestellen

Neueste Nachrichten
Monkey, Wildlife, Mammal
5. Juli
Social Distancing in der Natur: Wenn Tiere Abstand halten
Empfohlene Videos
Natur
Kulleraugen zum Überleben?
20. Jul | 03:00 Min
Natur
Friedhof als Biotop?
20. Jul | 05:49 Min
Natur
Paarung der Pfauenspinne
13. Jul | 03:00 Min
Natur
Hamster für die Stadt
29. Jun | 06:19 Min
Natur
Jahrelang ohne Wasser??
22. Jun | 03:18 Min
Natur
Diplomatische Eulen
15. Jun | 05:47 Min