Als der älteste Sohn Donald Trumps im vergangenen Jahr in der Mongolei ein Argali schoss, war die Aufregung groß. Eine Rechercheplattform hatte darüber berichtet. Eine Genehmigung für den Abschuss hatte er sich demnach erst im Nachhinein besorgt – und der Bestand der Tiere gilt als »potenziell gefährdet« laut der Weltnaturschutzunion IUCN. Doch um was für ein Tier handelt es sich überhaupt?
Argalis sind die größten und schwersten Wildschafe der Welt. Sie können eine Schulterhöhe von bis zu 135 Zentimetern und ein Gewicht von bis zu 216 Kilogramm erreichen. Auch die Hörner der Böcke sind beeindruckend: Sie sind schneckenförmig und können bis zu 164 Zentimeter lang werden. Argalis leben vor allem im Hochgebirge Nepals, in China und in der Mongolei. Ihr Haar ähnelt dem der Kaschmirziege: anschmiegsam und weich, es gleicht die Temperatur aus und reguliert die Feuchtigkeit.
Argalis sind Riesenwildschafe, es gibt mehrere verwandte Arten
Argalis sind Herdentiere, allerdings leben sie nach Geschlechtern getrennt. Zur Brunftzeit lösen sich die Herden der Böcke auf, und die Tiere gehen zu den Weibchen. Zunächst kämpfen die Böcke dann um die Rangordnung. Sie knallen dabei heftig und lautstark mit den Hörnern zusammen. Ist die Hierarchie festgelegt und klar, wer der ranghöchste Bock ist, kommt es zu einer Art Waffenstillstand. Die Böcke bleiben für maximal zwei Monate in der Weibchenherde, dann gehen sie wieder eigene Wege.
Die lokale Bevölkerung jagt die Argalis hauptsächlich wegen ihres Fleisches. Doch auch bei Großwildjägern sind die Tiere beliebt, wie das Beispiel Trumps zeigt. Ihre Hörner sind eine begehrte Trophäe.
(Text: Dieter Möller)
Der Artikel ist in der Ausgabe 11/2020 von P.M. Fragen & Antworten erschienen.
