Heizt eine neue Elektroheizung effektiver als eine leistungsgleiche Heizung vor 30 Jahren?

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Appliance, Heater, Space Heater
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Elektroheizungen sind unkompliziert, keine Vorratsbehälter, Tanks oder Abgasrohre. Aber wie effektiv sind sie im Vergleich zu früher?

Zu dieser Frage gibt es zwei Antworten: Wenn gemeint ist, ob heutige Elektroheizungen einen höheren Wirkungsgrad haben, also aus der gleichen Menge elektrischer Energie mehr Wärme produzieren, dann ist die Antwort Nein. Die Elektroheiztechnik ist über diese Zeit weitgehend die gleiche geblieben.

Was sich allerdings verbessert hat, ist die Sensorik und Regelung – und das hat die Effizienz deutlich gesteigert: Früher gab es nur die manuelle Einstellung der Geräte auf eine bestimmte Heizleistung. Sie heizten dann mehr oder weniger unkontrolliert, bis sie von Hand wieder abgeschaltet wurden. Im besten Fall gab es eine Zeitschaltuhr, die das Gerät nach einer vorgegebenen Zeit ausschaltete. Oft überhitzte der Raum, das Fenster wurde geöffnet, um den Raum abzukühlen – ein Teil der Energie verpuffte also nutzlos.

Elektroheizungen gibt es in den unterschiedlichsten Formen

Moderne Elektroheizgeräte dagegen regulieren sich selbst und halten eine gewünschte Solltemperatur im Raum. Ist sie erreicht, wird die Wärmeerzeugung heruntergefahren. Auch Tages- und Wochenprogramme können eingestellt werden. Das ist unterm Strich viel effizienter, auch wenn die Heizleistung pro Stromeinheit nicht größer ist als früher. Hinzu kommt ein weiterer Vorteil insbesondere bei modernen Infrarotheizungen.

Sie können die Form von Spiegeln oder Wandgemälden annehmen und erwärmen nicht die Luft, sondern die Flächen von Möbeln, Wänden und anderen Gegenständen im Raum, die sie anstrahlen. Diese wiederum geben selbst Wärmestrahlung ab, erwärmen aber auch direkt die Luft. »In Summe ergibt das einen vielseitigen Strahlungsaustausch mit dem menschlichen Körper«, sagt Frank Gossen, Professor am Fachbereich Bauen und Leben der Hochschule Trier. Wie behaglich diese Wärme ist, komme auf die Raumausstattung und auch unsere Kleidung an. Aber die meisten Menschen, so Gossen, empfinden sie als angenehmer als die Wärme herkömmlicher Heizungen.

(Text: Jan Berndorff)

Sarah studierte Modejournalismus und Medienkommunikation in München und Berlin. Auf ihrem Weg zum Schreiben machte sie Halt bei Film und Fernsehen und im Marketing. Ihre Interessen liegen vor allem im Tierschutz, dem Feminismus und in der Kunst – und natürlich im Entdecken von spannenden Geschichten.