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Beamen: Ist Teleportation möglich?

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Foto (C): dpa Picture-Alliance
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Kein anderes Science-Fiction-Epos erzählt Weltraumabenteuer so physikalisch fundiert und erfolgreich: Welche der »Star Trek«-Visionen haben sich bewahrheitet? Wie viele könnten noch in Erfüllung gehen?
Sarah studierte Modejournalismus und Medienkommunikation in München und Berlin. Auf ihrem Weg zum Schreiben machte sie Halt bei Film und Fernsehen und im Marketing. Ihre Interessen liegen vor allem im Tierschutz, dem Feminismus und in der Kunst – und natürlich im Entdecken von spannenden Geschichten.

(Text: Thomas Röbke)

Gerne wird kolportiert, diese faszinierende Technik sei lediglich ein Kniff gewesen, um bei den Dreharbeiten teure Trickaufnahmen von Landungen zu umgehen. Tatsächlich hatte »Star Trek«-Schöpfer Gene Roddenberry das Beamen schon in seinem ersten Konzept vorgesehen. Inspiration war ihm der Gruselfilm »Die Fliege« von 1958. »Das Beamen widerspricht nicht den Grundprinzipien der Natur, wie sie uns heute bekannt sind«, sagt der Physiker Metin Tolan, Präsident der Universität Göttingen und Autor des Buchs »Die Star Trek Physik«. Bereits 1993 gelang es dem Wiener Quantenphysiker Anton Zeilinger und seinem Team, ein Photon zu teleportieren. 2004 gelang ihnen die Übertragung des Quantenzustands eines Atoms rund 600 Meter über die Donau und 2007 eine Quantenteleportation von La Palma nach Teneriffa, also über rund 140 Kilometer.

Doch dass ein Mensch in seine Bestandteile zerlegt, an einen anderen Ort gestrahlt und einfach wieder zusammengesetzt wird, wird wohl immer unmöglich bleiben. Dafür müssten Orte und Impulse sämtlicher Elementarteilchen erfasst und die Zielkoordinaten gescannt werden. Hubert Zitt: »Wenn ein Transporter so funktionieren soll, wie es in ›Star Trek‹ dargestellt wird, müsste man Materie in kürzester Zeit auf eine Temperatur erhitzen, die eine Million Mal höher ist als im Zentrum der Sonne – oder man müsste einen anderen Weg finden, um die Bindungsenergie der Quarks zu überwinden. Es wäre nötig, einer einzigen Maschine mehr Energie zur Verfügung zu stellen, als die gesamte Menschheit derzeit produziert.« Hinzu kommt laut dem US-amerikanischen Physiker Lawrence Krauss, Autor von »Die Physik von Star Trek«: »Die Enterprise bräuchte ein Teleskop mit einer 50 000 Kilometer durchmessenden Linse, um mit einer Wellenlänge von weniger als einem milliardstel Zentimeter ein 40 000 Kilometer entferntes Objekt bis zur atomaren Ebene zu scannen.« Über die Frage, wie sich Bewusstsein beamen lassen soll, muss man sich da erst gar keine Gedanken machen.

Dies ist eine gekürzte Fassung. Der gesamte Artikel „Wie realistisch ist die Technik von »Star Trek«? ist in der Ausgabe 08/2021 von P.M. Fragen & Antworten erschienen.