Radsportexperte erklärt: So stellen Sie Ihr Fahrrad richtig auf den eigenen Körper ein

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Nur mit einem passend eingestellten Fahrrad gelingt es, langfristig beschwerdefrei unterwegs zu sein. Achim Schmidt, Radsportexperte der Deutschen Sporthochschule Köln, gibt Tipps zur richtigen Sattel- und Lenkerposition

(Autor: Dieter Möller)

Mit dem Frühling startet die Fahrradsaison. Anfangs wird es viele Radsportler hier und da zwicken, weil die Wintermonate für eine Entwöhnung gesorgt haben. Doch wer sein Fahrrad richtig auf den eigenen Körper einstellt, kann sich schnell wieder an die regelmäßige Bewegung gewöhnen. 

Fahrradsattel: Mit der Ferse-Pedal-Methode die richtige Höhe bestimmen

Die zentralen Kriterien für den richtigen Sitz auf dem Rad seien die Sattel- und Lenkerposition, sagt Achim Schmidt, Radsportexperte der Deutschen Sporthochschule Köln. »Die Ferse-Pedal-Methode ist geeignet, die richtige Sattelhöhe zu bestimmen«, so der Experte. Dabei setzt man sich auf den Sattel und kurbelt so lange, bis das Pedal auf einer Seite am tiefsten Punkt angelangt ist. Nun wird die Ferse auf das Pedal gestellt. Ist das Knie nicht völlig gestreckt, steht der Sattel zu niedrig. Kommt die Ferse nicht aufs Pedal, ist der Sattel zu hoch. 

Fahrradlenker: Das sollten Sie beachten

Während die Sattelposition wichtig für den Antrieb ist, steht die Lenkerposition für den Komfort. Das »Cockpit« sollte individuell eingestellt werden. Auch hier sei zu prüfen: Ist ein flacherer Lenkervorbau besser oder ein steilerer, müssen vielleicht die Lenkerform gewechselt oder Griffe ausgetauscht werden? Oder muss der Lenker näher zum oder weiter vom Körper, um so Rücken und Nacken zu entlasten? Wenn bei längeren Fahrten Taubheitsgefühle in den Händen entstehen, sollten zudem ergonomischere Lenkerendgriffe verwendet werden. Nur mit einem passend eingestellten Fahrrad wird es gelingen, langfristig beschwerdefrei unterwegs zu sein. Die häufigsten Probleme bei Wiedereinsteigern entstehen im Frühjahr übrigens am Gesäß: »Es muss sich wieder ans Fahren gewöhnen«, sagt Schmidt. Wenigfahrer sollten dabei weichere, Vielfahrer härtere Sättel bevorzugen. 

Und wenn es nach den vielen Änderungen immer noch zwickt und zwackt? Dann könnte ein geschulter Radhändler helfen, der sich auf Vermessungen spezialisiert hat.

Der Artikel ist in der Ausgabe 04/2021 von P.M. Fragen & Antworten erschienen.

Sarah studierte Modejournalismus und Medienkommunikation in München und Berlin. Auf ihrem Weg zum Schreiben machte sie Halt bei Film und Fernsehen und im Marketing. Ihre Interessen liegen vor allem im Tierschutz, dem Feminismus und in der Kunst – und natürlich im Entdecken von spannenden Geschichten.