Sind Hundebesitzer zufriedener als Menschen mit einer Katze?

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Dog, Animal, Pet
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Hund oder Katze – welches ist das bessere Haustier? Aus Sicht von Soziologen ist die Antwort klar

Die Frage spaltet Freundeskreise und Familien: Hund oder Katze – welches ist das bessere Haustier? Aus Sicht von Soziologen ist die Antwort klar: Hunde machen Menschen eindeutig zufriedener als Katzen. Das belegen Daten der University of Chicago, für die die Forscher mehrere Tausend amerikanische Haushalte befragten.

Dabei erklärten 36 Prozent der Hundebesitzer, sie seien »sehr glücklich«. Bei den Katzenliebhabern sagten das nur halb so viele, 18 Prozent. Selbst Menschen ohne Haustier waren deutlich zufriedener (28 Prozent). Diese Differenz ist überraschend drastisch, selbst soziale oder gesundheitliche Unterschiede wirkten sich der Studie zufolge nicht so stark auf das Glücksempfinden aus wie der Besitz von Hund oder Katze.

Ein Hund wirkt sich häufig auch auf den Lebensstil aus

Trotzdem warnen Wissenschaftler davor, einen direkten Zusammenhang zwischen Lebensglück und Haustier herzustellen.

Nicht der Hund an sich sorge für die große Zufriedenheit, erklären sie, sondern vielmehr der Lebensstil, der mit seinem Besitz einhergeht. Am augenfälligsten: Durch das regelmäßige Gassigehen bewegen sich Hundebesitzer deutlich mehr als Menschen ohne Haustier oder jene mit einer Katze zu Hause. So bleiben Hundebesitzer fitter und gesünder. Im Schnitt sind sie täglich eine halbe Stunde länger aktiv – selbst bei schlechtem Wetter, bei dem zum Beispiel viele Jogger auf ihre Trainingsrunde verzichten, errechneten Forscher der University of East Anglia in Großbritannien. Die Spaziergänge wirken nicht nur auf den Körper positiv, sondern auch auf die Seele: Hundebesitzer erweitern dabei ihren Bekanntenkreis, weil sie häufiger auf Nachbarn oder andere Menschen mit Hunden treffen. Diese sozialen Kontakte lassen das Wohlbefinden steigen.

Und weil Hunde zudem von sich aus engeren Kontakt mit Menschen suchen als Katzen, erhalten ihre Besitzer mehr positives Feedback: Im Schnitt schmusen und spielen Hundebesitzer deutlich häufiger mit ihrem Haustier, als es Katzenliebhaber tun, zum Beispiel auch, um Stress abzubauen. Katzen dagegen gelten als wenig an ihren Besitzern interessiert. Dabei belegen aktuelle Studien: Ganz so eigensinnig sind die kleinen Raubtiere gar nicht. In unübersichtlichen Situationen zum Beispiel suchen auch sie gezielt die Nähe ihrer Besitzer – nicht anders als Hunde.

(Text: Jenny Niederstadt)

Der Artikel ist in der Ausgabe 06/2021 von P.M. Fragen & Antworten erschienen.

Sarah studierte Modejournalismus und Medienkommunikation in München und Berlin. Auf ihrem Weg zum Schreiben machte sie Halt bei Film und Fernsehen und im Marketing. Ihre Interessen liegen vor allem im Tierschutz, dem Feminismus und in der Kunst – und natürlich im Entdecken von spannenden Geschichten.