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Was verrät Sternenstaub von der Geburt unseres Sonnensystems?

9. Nov.
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In Australien sammelten japanische Forscher eine Sonde mit Bodenproben vom Asteroiden Ryugu ein

Foto: © Jaxa

Täglich gehen Tonnen von Sternenstaub auf die Erde nieder. Weltraumforschende konnten nun erstmals eine besonders ursprüngliche Gesteinsprobe untersuchen

(Artikel: Ulf Schönert)

Material aus dem Weltall ist auf der Erde nicht selten: Täglich gehen Tonnen von astronomischem Staub auf die Erde nieder, und immer wieder schlagen auch kleinere Meteoriten auf unserem Planeten ein. Für Forschende ist solches Gestein sehr wertvoll – doch es hat einen Nachteil: Auf dem Weg zur Erde muss es stets zunächst die Atmosphäre passieren. Durch Luftreibung entstehen dabei so hohe Temperaturen, dass große Teile des Materials verglühen und wichtige Bestandteile verloren gehen. 

Nun konnten Weltraumforschende erstmals eine besonders ursprüngliche extraterrestrische Gesteinsprobe untersuchen: Sie enthält unverändertes Material aus der Geburtsphase unseres Sonnensystems. Es stammt vom Asteroiden Ryugu, zu dem vor acht Jahren eine japanische Weltraummission aufgebrochen ist. Nach jahrelangem Flug und einem komplizierten Landemanöver gelang es der Raumsonde »Hayabusa 2«, Bodenproben auf dem nur einen Kilometer Durchmesser kleinen Himmelskörper zu nehmen. Die wurden dann in einer besonders geschützten Kapsel mit einer Rakete zurück zur Erde geschossen. 

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Sternenstaub: Der Fund von Aminosäuren im Gestein sorgt für Aufsehen

Für Aufsehen unter Fachleuten sorgte nun vor allem der Fund von Aminosäuren im Gestein von Ryugu. Sie zeigen, dass diese Grundbestandteile der Proteine – und damit des Lebens – schon vor der Entstehung der Erde im Weltall existiert haben. Das stützt die Annahme, dass sich das Leben auf der Erde infolge von Meteoriten-Einschlägen entwickelt haben könnte. Zwar wurden auch zuvor schon Aminosäuren auf Meteoriten gefunden. Doch bislang konnte nie ausgeschlossen werden, dass die Stoffe erst durch den Einschlag auf der Erde in das Gestein gerieten.

Der Artikel ist in der Ausgabe 10/2022 von P.M. Schneller Schlau erschienen.

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