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Wozu verwendeten die Römer ihre Pentagon-Dodekaeder?

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Foto (C): Wikipedia
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Es gibt archäologische Objekte, von denen die Forschung bis heute nicht weiß, wozu sie gut waren. Dazu gehören die sogenannten Pentagon-Dodekaeder aus der Römerzeit.

(Text: Jan Berndorff)

Pentagon-Dodekaeder sind etwa faustgroße, hohle Bronzeobjekte mit zwölf fünfeckigen Außenflächen, die jeweils ein unterschiedlich großes, kreisförmiges Loch in der Mitte haben und Knubbel an ihren Ecken. Mehr als hundert solcher Artefakte aus dem 2. und 3. Jahrhundert nach Christus fanden Archäologen in den ehemaligen Römergebieten Europas.

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Dodekaeder aus der Gegend von Stuttgart; 2./3. Jahrundert. Etwa 60 solcher Doedekaeder aus dieser Region und Zeit sind bekannt, ihre Funktion hingegen nicht.

Die Funde wurden ausschließlich in nördlichen Regionen gemacht, wo zuvor die Kelten geherrscht hatten. Womöglich hatten also ursprünglich schon die Kelten diese Formen erfunden. Nur wozu? Ob sie damit irgendwelche Messungen durchführten, ob es sich um Kultgegenstände handelte oder einfach Instrumente aus dem Handwerk – die Experten konnten es bis heute nicht herausfinden.

Was steckt hinter diesem alten geometrisch geformten Objekt?

Eine recht plausible Theorie wird in Youtube-Videos demonstriert: Demnach handelt es sich um ein Werkzeug zur Herstellung von Handschuhen. Legt man einen Faden um die Knubbel an den fünf Ecken einer Seite und ein Ende des Fadens durch das Loch, so lässt sich mit geschickten Handgriffen ein Stoffschlauch knüpfen. Das geht auch an den anderen Löchern – nur haben die Schläuche dort eben andere Durchmesser. Am Ende verbindet man die Schläuche und erhält einen Handschuh mit Fingern, die an die unterschiedliche Größe der eigenen Finger angepasst sind. Das würde auch erklären, warum der Pentagon-Dodekaeder im Süden offenbar nicht verwendet wurde: Dort war es zu warm für Handschuhe.

Der Artikel ist in der Ausgabe 10/2020 von P.M. Fragen & Antworten erschienen.

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